SP Dulliken besucht das Kinderheim Brugg
Der traditionelle jährliche Parteianlass der SP Dulliken führte uns diesmal ins Kinderheim nach Brugg. Auf Einladung des Heimleiters Rolf von Moos, früher ebenfalls in Dulliken wohnhaft, reisten wir mit einer ansehnlichen Gruppe nach genau zehn Jahren nun schon zum zweiten mal nach Brugg.
Wir wurden von Rolf mit Kaffee und Kuchen begrüsst. Anschliessend informierte er in einer Interessanten Präsentation über das Heim. Seit unserem letzten Besuch hat sich das Heim baulich stark verändert. Nach diversen Neu- und Umbauten stehen den jungen Bewohnern und dem grossen Betreuungsteam nun zweckmässige Räume zur Verfügung. Die leistungsfähige Küche zum Beispiel serviert in Spitzenzeiten bis zu 120 Mittagessen.
Das Heim hat sich auch in seinen Aufgaben stark gewandelt. Bei unserem letzten Besuch wohnten hier noch viele schwerstbehinderte Kinder. Diese werden heute in anderen spezialisierten Einrichtungen betreut. Im Kinderheim Brugg leben nur noch Kinder und Jugendliche, die infolge eines schwierigen Umfeldes nicht mehr zuhause wohnen können. Meistens wird die Einweisung von Behörden verordnet, was dann oft ein schwieriges Spannungsfeld zwischen Heim und Eltern zur Folge hat.
Die Kinder gehen nach Möglichkeit in die ordentlichen öffentlichen Schulen in Brugg, wohnen aber im Heim und werden bedarfsgerecht betreut. Das Altersspektrum der eingewiesenen Kinder reicht von wenigen Tagen alt bis maximal bis zum Lehrabschluss. Letztere werden in Aussenräumen untergebracht, wo sie eigenständig leben lernen, aber für den Notfall noch eine Rückfallebene vorhanden ist.
Eine spezielle Einrichtung ist die Notfallgruppe. Hier werden Kinder aufgenommen, die notfallmässig den Eltern entzogen werden müssen. Diese Einweisungen geschehen immer über das Familiengericht, oft innerhalb weniger Stunden. Hinter jedem Fall steckt eine grosse Tragik und fordert das Betreuungsteam enorm. Diese Kinder erhalten dann die entsprechende Fürsorge und die Abschirmung gegen aussen. Der Aufenthalt in der Notfallgruppe ist auf maximal sechs Monate beschränkt, dann muss eine Anschlusslösung vorliegen.
Beim anschliessenden Rundgang durch die Räumlichkeiten und die verschiedenen Abteilungen konnten wir einen sehr positiven Eindruck vom Kinderheim gewinnen. Selbst in die Zimmer der kleinen Bewohner wurde uns Einblick gewährt, und es entstanden auch einige interessante Dialoge mit den Kindern.
Beim abschliessenden Apéro konnten wir die vielen Eindrücke noch gemeinsam verarbeiten und Antworten auf unsere zahlreichen Fragen erhalten. Wir alle waren sehr beeindruckt von dieser Institution und von der enormen Arbeit des Betreuerteams für die Schwächsten in unserer Gesellschaft. Unser Dank geht an Rolf für seine kompetenten Informationen und an sein Team für seine unermüdliche Arbeit.
Zum Abschluss trafen wir uns alle noch zum ausgiebigen Nachtessen im Restaurant Löwen in Dulliken.
Bericht: Edy Lütolf
Fotos: Andrea Bolliger